Samstag, 26. November 2011

Hier meine letzten beiden Hausaufgaben vom Phototrack.

Night Shots
























Photostory*

rechts oben: "thinking about myself", links unten: "try to survive", rechts unten: "freaking out"


*Dazu muss ich noch kurz was sagen: wir hatten eigentlich zwei Wochen für die Aufgabe Zeit. Das Ding war, dass ich weder irgendeine Idee für ein Konzept, noch großartige Muße gehabt habe, Fotos zu machen. Es ist dann also darauf hinausgelaufen, dass es Dienstag Nacht um 11 war und ich mein Projekt bis Mittwoch Abend um 7 fix und fertig haben musste. Ich saß dann eine ganze Weile rum und hab mich gefragt, wie das Ganze jetzt laufen wird. Das Gute war, dass ich total enzspannt darüber war. Während ich dann so im Lab (unser Photozimmer) abgehangen hab, wo die "Letzten" damit beschäftigt waren, ihre fertigen Bilder zu drucken und habe mich dann gegen 12 dazu aufgerafft, einfach mich selbst zu dokumentieren. Habe dann einfach mein Stativ aufgebaut und ein bisschen rumgeafft. Mein Konzept: Trying to find a concept. Ich habe dann gegen halb 3 alles fertig gehabt, einschließlich der Bearbeitung. Da der Drucker die ganze Nacht besetzt war, bin ich dann für ein paar Stündchen schlafen gegangen. Am nächsten Tag lief der Drucker dann auch ständig. Doch kurz nach 6 war er dann frei, ich habe 2 Testprints gemacht und mein fertiges Bild (A3) gedruckt, beschnitten, auf Passepartout geklebt, aufgehängt und war Punkt um 7 fertig.
Überraschender Weise sind meine Bilder richtig gut angekommen und ich hab recht viele gute Kommentare dafür bekommen.
Meine kleine Schilderung möchte ich nun mit zwei Worten beenden: LAST MINUTE.



Sonntag, 20. November 2011

Herrnhut Partys

LOVE FEAST

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MAFIA NIGHT

Wir haben uns vorher einen Charakter ausgesucht, den wir darstellen werden. Ich bin das rote M&M :D
Du kannst dir nicht vorstellen, wie kreativ alle ausgesehen haben. Hier mal ein paar Bilder, die ich von Facebook habe.



















Pictures © by Chris Greene


Das Eichhörnchen Lied und dein Spezialauftrag

Das ist Treg aus meiner Schule, er kommt aus Texas, ist in meinem Südost Europa Outreach-Team, ist im Musik-Track und unheimlich talentiert.

Für dieses Lied hat er Monate gebraucht, um die richtigen Worte zu finden, die hoffentlich viele Herzen berühren werden...




Für dich, ja DICH, habe ich einen besonderen Auftrag:

SCHICK DEN LINK ZU DEM VIDEO ALLEN LEUTEN, DIE DU KENNST!
Und auch denen, die du nicht kennst :D


Unser Ziel ist es, eine Millionen Klicks zu bekommen. Also wenn du ein paar armen DTS Kids helfen möchtest: hier ist deine Gelegenheit. Und Spenden nehmen wir natürlich auch gerne an.


Montag, 14. November 2011

Der zweite Tag in Prag PART III

Den nächsten Morgen (Samstag) haben wir dann langsam angehen lassen, haben unsere Sachen zusammengepackt, ein bisschen was von dem Wenigen gegessen, was wir mithatten und sind ausgecheckt.

v.l.n.r. Dio, Anna, Elianne
Auf dem Weg nach draußen war das erste, was wir gesehen haben, ein Graffiti an der Wand, was gesagt hat: GOD WE TRUST.

 
Auf den Straßen von Prag angekommen, haben wir dann angefangen, uns etwas sehr wichtiges zu fragen:„What the heck are we actually doing here?!“. Ich meine okay, wir sind in Prag, weil wir das Gefühl hatten, Gott möchte uns hier haben. Wir hatten eine super gesegnete Anreise, Spaß, Essen, eine gemütliche Nacht, aber jetzt mal im Ernst…WARUM sind wir eigentlich hier?! Ein Bisschen…nein, VÖLLIG planlos sind wir dann durch die Straßen gelaufen, haben ein paar Fotos gemacht und gebetet.




Während wir so rum gelaufen sind, habe ich einen ziemlich netten Typ aus Australien kennen gelernt, der zurzeit als Promoter für eine Sport-Bar arbeitet und echt cool drauf war. Er hat mich dann gefragt, was ich hier so mache und ich habe ihm von unserer Reise und dem Grund der Reise erzählt. Er war die ganze Zeit voll fasziniert, dass das geklappt hat und dass wir verrückt genug sind, ein Risiko einzugehen.


Nach einer Weile haben wir uns als Gruppe dann getrennt und Anna und ich sind alleine gewesen. Weil es echt kalt wurde, beschlossen wir, in eine Einkaufspassage zu gehen. Dort hatten wir dann das Gefühl, Leute zu fragen, wo eine Gemeinde ist, wo wir pennen könnten. Anna sah eine Frau in einem Blumengeschäft, zeigte auf sie und ich dachte, sie möchte sie nach einer Gemeinde fragen. Die Beiden haben sich dann auf Tschechisch unterhalten und nach dem Gespräch meinte Anna fröhlich: “Geht klar, wir dürfen bei ihr schlafen.“.
-„Wir dürfen WAS?! Sag nicht, du bist grade einfach auf eine wildfremde Frau zugegangen und hast gefragt ob wir bei ihr schlafen dürfen.“
-„Doch und sie hat ja gesagt.“
Wie du dir vlt. vorstellen kannst, war mir das suuuper unangenehm. Aber um einen langen Prozess kurz zu machen: wir haben dann doch nicht bei ihr geschlafen und ich war irgendwie froh darüber, weil ich einfach keinen Frieden darüber gehabt habe.
Damit wir nicht einfrieren, sind wir in einen Souvenir-Shop gegangen und haben gebetet, dass Gott uns iiirgendwie einen diesen Sweater gibt. 


 
Im Glauben, haben wir uns die Jacke dann genauer angeguckt und sind mit der Verkäuferin ins Gespräch gekommen, haben ihr erzählt, warum wir in Prag sind und sie hat uns aus ihrem Leben erzählt. An einem Punkt im Gespräch hat sie dann Tränen in den Augen gehabt, was mich zu dem sehr ungeistlichen aber nahe liegenden Gedanken brachte: “Vielleicht möchte sie mir ja jetzt die Jacke schenken.“ Hihi. Aber na ja, nicht ganz. Sie hat uns Rabatt gegeben. Aber für Null Euro ist selbst ein Rabatt zu teuer.
Vollkommen planlos sind wir dann durch die Stadt gelaufen und standen plötzlich vor einem Bahnhof, in den wir rein gegangen sind. Wir hatten ja eh nichts anderes vor. Als wir durch die Türe gegangen waren, war mein erster Gedanke: „Man, hier sieht’s echt aus, wie auf einem Flughafen.“


Ich meine, alles darin habe ich mit einem Flughafen verbunden. Wenn Gott BAHNHOF gesagt hätte, hätte ich ein völlig anderes Bild gehabt. Als wir das also realisiert hatten, waren wir gespannt, was passieren würde. Da wir den ganzen Tag „sinnlos“ in der Kälte rum gelaufen waren, waren wir müde und kraftlos. An dieser Stelle ein Hoch auf IKEA, die aus Werbegründen Sofas aufgebaut hatten, auf die wir uns niederlassen konnten.


„Gut, Gott, wir sind hier im Flughafen/Bahnhof, ich weiß, dass das einen Grund hat, aber ich werde NICHTS machen, außer hier zu sitzen und zu warten. Ich bin müde, habe Hunger und mir ist kalt.“ Mit der Einstellung saßen wir dann eine ganze Weile auf den (bequemen) Ikea Sofas und haben gewartet und uns die Leute angeguckt. Ich habe dann gesehen, dass schräg hinter mir eine Gruppe Polizisten stand und hatte das Gefühl, ich soll mit ihnen reden. Das wiederum hat jedoch völlig meiner derzeitigen Einstellung widersprochen. Also bin ich sitzen geblieben. Ab und an habe ich mich umgedreht und sie standen unverändert immer noch am selben Platz. Nachdem ich dann ein wenig von unserem letzten Toastbrot gegessen habe, was ich eigentlich für später aufheben wollte, war schon mal das Hungerproblem mehr oder weniger gelöst. Nach dem Snack standen sie Polizisten IMMER NOCH genau dort.
„Boar, von miiiir aus. Dann geh ich eben doch hin!“ Als ich dann vor der Gruppe stand, hatte ich natürlich keinen Plan, was ich eigentlich fragen oder sagen sollte. Aber da ich jetzt eh schon dort war und mich vorgestellt hatte, erzählte ich ihnen einfach grob, warum wir hier sind. Die Polizistin hat das irgendwie falsch verstanden und dachte, ich möchte ein Ticket kaufen. Deswegen ist sie mit mir dann von der Gruppe weggegangen. Nachdem das Missverständnis geklärt war, hatte ich ein super Gespräch mit ihr über Prostitution und Menschenhandel in Prag. Sie hat uns dann auf dem Stadtplan einige Straßen eingezeichnet, wo Striche sind.


Mit neuem Enthusiasmus sind Anna und ich dann losgezogen. Schon bald ist uns dann aber aufgefallen, dass die Frauen da eh nicht tagsüber stehen und wir uns vielleicht erstmal dem Schlafplatz-Projekt widmen sollten. Das Traurige war, dass keiner, den wir gefragt haben, einen Zusammenhang zwischen Kirche und Platz zum Schlafen herstellen konnte. Die Kirche ist in den Augen der Menschen ein pompöses Gebäude, was man anschauen kann und weiter nichts. Während wir dann so durch die Innenstadt liefen hatten wir das Gefühl, wir müssen sicher ein bisschen aus der Stadt rausgehen, weil es hier „nicht nach Kirche aussieht“. Drauf hin haben wir uns dann die Frage gestellt, wie es denn wo „aussehen“ muss, wo eine Kirche ist. Ist nicht genau dort der Platz, wo Orte gebraucht werden, wo Leute hingehen können und Antworten finden? Ist nicht genau neben einem Stripclub der Ort, wo Sicherheit und Geborgenheit gebraucht wird?! Ich denke schon.

Total in unsere Schlafplatz-Suche vertieft, haben wir gar nicht mitbekommen, wie weit wir gelaufen sind, als wir plötzlich an einer riesigen Kathedrale ankamen.


Das erste Komische, was wir gesehen haben, als wir rein kamen, waren koreanische Kinder, die geputzt haben. Diese haben wir dann gefragt, ob wir mit irgendwem reden könnten und sie haben den Priester geholt. Anna hat ihm dann unsere Situation geschildert und -man ich bin immer noch angepisst, wenn ich darüber nachdenke- er meinte nur: “Hm sorry, ich hab grade keine Zeit!“ und ist gegangen. Boar…geht’s noch?! Ich bin froh, dass Anna nicht so ein überfließendes Temperament hat wie ich, sonst hätten wir uns da echt reinsteigern können und vielleicht angefangen zu randalieren. Ich war so sauer und enttäuscht und habe echt keine netten Sachen gesagt. Ich konnte die ganze Situation einfach nicht begreifen. Ich bin froh, dass Anna die Fassung bewahrt hat und mich darauf hingewiesen hat, dass das nichts bringt und wir ihn trotzdem respektieren müssen.

Während wir dann da so saßen, habe ich mir gewünscht, ich wäre zu Hause geblieben, und würde in meinem warmen Bettchen liegen. Aber in dem Moment kam ein Gedanke in meinem Kopf, der mir sagte: “Selbst wenn die ganze Situation total frustrierend ist [und ich war ECHT frustriert], lernst du HIER gerade weit mehr, als wenn du es dir zu Hause gemütlich machen würdest.“ Dann ist Anna und mir auf einmal klar geworden, dass es absolut NULL Sinn gemacht hat, dass wir so weit aus der Stadt raus gelaufen sind, da wir ja Abends zum Strich gehen wollten, der Mitten in der Stadt ist. Wir sind dann den ganzen Weg wieder zurückgelaufen und Anna meinte plötzlich, dass sie denkt, dass es zu gefährlich ist, nachts zu den Prostituierten zu gehen. Ich war einerseits erleichtert, weil ich echt kaputt war, hab mich aber andererseits auch schlecht gefühlt, weil es für mich so aussah, als drücken wir uns vor etwas. Aber ich habe ihr dann vertraut und war einverstanden. Als Kompromiss sagten wir, wir könnten ganz früh am Morgen gehen.

Damit sind wir dann weitergelaufen und Anna ist eingefallen, dass sie noch ein kleines Bisschen Geld auf einer anderen Karte hat, die sie dabei hat. Von dem Geld haben wir uns dann etwas zu essen gekauft und Anna meinte, dass wir ja wieder zu dem Hostel gehen könnten. An der Rezeption angekommen sagte uns die Dame dann, dass das Hostel heute Nacht brechend voll ist und sie kein freies Zimmer mehr hat. Aber sie hätte noch 2 freie Betten in einem Gemeinschaftszimmer. „Gebongt. Mir ist alles egal. Ich will nur schlafen.“ Wir sind dann das Geld abheben gegangen und haben realisiert, dass es GENAU genug für DIESES Zimmer war, da das Gemeinschaftszimmer billiger war. Das bedeutet, dass unser Geld nicht für ein normales Zimmer gereicht hätte. DANKE JESUS! Als wir dann wieder zurückkamen, war ein Zettel an der Tür mit der Aufschrift: „A2 Hostel is totally full tonight!“


Im Raum angekommen haben wir uns erstmal einen Tee gemacht und was gegessen.



Anna meinte dann, dass es vielleicht doch keine so gute Idee wäre, Sonntagmorgen loszugehen, weil da sicher keine Prostituierten sind. Sie hatte einen totalen Frieden über die Situation und empfand, dass wir vielleicht schon alles gemacht haben, was wir tun sollten. Ich war mir da nicht so sicher. Aber ich hatte auch keine Kraft, irgendwas zu starten. So sind wir dann ich glaube gegen 8 ins Bett gegangen.

Nach ca. einer halben Stunde, in der wir langsam anfingen einzuschlafen, ging plötzlich die Tür auf und 2 unserer vermeintlichen Mitbewohner kamen herein. Ich lag mit dem Rücken zur Tür, sodass ich nichts sehen, sondern nur hören konnte. Es hörte sich an wie ein deutsches Paar, welches hereinkam. Die Frau fragte dann, ob es okay ist, wenn ihr Freund mit bei ihr schläft. Hm, was sagt man in so einer Situation? „Ähm..ja.“. Die Beiden waren etwa 30 cm neben mir in dem anderen Bett. Nach ca. 5 Minuten realisierte ich dann, dass sie nicht „nur schlafen“ und dachte: „Das ist jetzt nicht wahr…“ Nach weiteren 5 Minuten gab es dann irgendein Problem und die Frau verließ den Raum. Als sie wieder hereinkam, machte der Mann wütend das Licht an und begann rum zu schreien. Es hat dann einige Sekunden gedauert, bis wir gecheckt haben, dass die beiden kein normales Paar sind, sondern dass der Mann für die Nacht bezahlt hatte. Das Problem war in dem Moment, dass er meinte, sie hätte ihm Geld gestohlen, worüber er mehr als böse war und weswegen er sie gegen die Wand drückte und begann, sie zu würgen.

Okay, einen Moment mal. Wir hatten das Gefühl, nach Prag zu gehen und es hat irgendwas mit Prostitutuon zu tun. Den ganzen Tag ist nichts wirklich passiert, wir sind kaputt, müde und gehen ins Bett und GOTT BRINGT DIE BEIDEN DIREKT IN UNSER ZIMMER! Wir haben dann gewusst, dass das hier definitiv was mit uns zu tun hat und wir nicht einfach wegsehen oder das Zimmer verlassen können.

Fortsetzung folgt...haha.

PS: Es gibt Neuigkeiten, von unserem Outreach. Wie's zur Zeit aussieht, werden wir...ich weiß, verrückt...in 15 Länder im Ostblock gehen. Aber Genaueres steht noch nicht fest. Wir beten immernoch für Finanzen, Vans und verschiedene materielle Dinge. Aber Gott wird versorgen (:



Mittwoch, 9. November 2011

Portraits

Hier mal ein paar Bilder, die ich in der letzten Zeit im Rahmen meines Photo-Tracks gemacht habe.

Elianne, Holland, Mitstudentin. Fotoshooting in einer alten Fabrik.

links: Loui, die wir auf Faithwalk trafen; rechts: Lindsey, Texas, Tänzerin, aus meiner Schule

links: Michael, Kalifornien, Bild entstand auf Faithwalk; rechts Elianne.

Bernd, ein wunderbarer Mann, den wir auf Faithwalk getroffen & ein wenig kennengelernt haben.

Maria, geb. Holland, aufgew. Spanien, Schnappschuss in Löbau auf Outreach, Mitstudentin

Alex, Deutschland, Mobile DTS; Photoaufgabe: portraitiere jmd., den du, bis dato nicht kennst, benutze Lichtsystem

Bruder Baltasar der II.; Bautzen; Photoaufgabe: fotografiere einen Fremden in Bautzen.

Rosmarie, Bautzen.

Vladimir, Bautzen.

Anita, Bautzen, Jungesellinnenabschied

Teil der Aufgaben war es auch, nicht einfach nur Fotos von Leuten zu machen und so nur etwas zu "nehmen", sondern rauszugehen, Leute kennenzulernen und Zeit mit ihnen zu verbringen.
Das ist auch so Teil von dem Prozess, durch den wir gehen: wie kann ich mit meiner Fotografie einen Unterschied machen?!



Dienstag, 8. November 2011

Anreise nach Prag PART II

Gott ist echt lustig. Im Laufe des wir-gehen-nach-Prag-„Vorbereitungs“-Prozesses haben sich immer mehr Teile zusammengefügt. So haben die Leiter zum Beispiel genau für DEN Freitag geplant, dass wir keinen Unterricht haben, sondern die Zeit kreativ nutzen können. Perfektes Timing, Gott. So hatten wir dann also die Möglichkeit, unseren Kram zusammenzupacken und uns mit Elianne und Dio, die beide aus Holland kommen, zusammenzuschließen und zusammen zu trampen. 


Wir sind um 4 gestartet, standen nur ca. 10 Minuten an der Straße (!!!) und wurden dann bis nach Zittau, direkt bis zur Grenze, mitgenommen.



Als wir die Grenze überquert hatten, habe ich gerufen: „Wuhuuuu…We are in Czech.“
-„Wait a minute…are we?!“
Haha…NÖ. Wir waren in Polen. Das wiederum heißt, wir waren an diesem Wochenende in 3 Ländern. 

Elianne (: Ich weiß, ist sie nicht bezaubernd?!


Kurz nach der Brücke haben wir dann wieder unser Schild, diesmal mit der Aufschrift Liberec raus gehalten. Elianne und ich wollten uns gerade auf eine Bank setzen, weil Dio und Annie diesmal die Schild-halte-Arbeit übernommen haben. Es vergingen also ca. 2 Minuten, als plötzlich ein Auto anhielt und uns anbot, uns mitzunehmen. Spätestens jetzt waren wir uns sicher, dass Gott uns wirklich in Tschechien haben will.



Nach einer sehr angenehmen Fahrt wurden wir an einer großen Tankstelle in Liberec raus gelassen.


 
Haben dann versucht, weiter mitgenommen zu werden, jedoch erfolglos. Nach ca. 15 Minuten haben wir dann unseren Standpunkt geändert und sind zu McDonald’s gegangen. Dort fanden wir es dann ultra lustig, uns mit dem Prag-Schild an den McDrive zu stellen.



Die meisten Autofahrer fanden das auch recht amüsant. Funktioniert hatte es aber trotzdem nicht. Wir sind dann langsam unruhig geworden, weil es gerade anfing, zu dämmern und kälter wurde. Also haben wir angefangen zu beten. Als danach gerade einige junge Typen in ihrem Auto so aussahen, als hätten sie über uns gelacht, hält plötzlich ein Auto neben uns an und der Typ fragt: “Hey, kann ich euch mitnehmen?“. Go God. Der Typ hat uns dann einige Kilometer mitgenommen und uns dann an einer stockfinsteren Tankstelle mitten im Nirgendwo raus gelassen.


Mit unserem Schild bewaffnet wollten wir dann gerade losziehen, als ein Mitarbeiter der Tankstelle ein wenig gereizt zu uns kam und meinte, dass wir hier nicht unser Schild raushalten dürfen. Dio und ich sind dann ein wenig die Straße lang gelaufen und haben realisiert, dass die Chance, an einer wenig befahrenen Straße mitgenommen zu werden, wo das einzige was man von uns sieht, ein mit einer Taschenlampe beleuchtetes PRAHA-Schild ist, gegen Null geht.



Als wir uns gerade ausgemalt hatten, ob wir wohl zuerst verhungern oder erfrieren würden, kam Elianne zu uns gerannt und meinte: “We've got a ride!“.
-„Wait, we got WHAT?!“
Sie erzählte uns dann, dass uns der gereizte Tankstellenmitarbeiter ein Auto organisiert hat. Ich vermute, er hatte keine Lust auf den Papierkram, wenn wir auf dem Tankstellengelände verenden. Unser nächster Fahrer hat dann sogar einen Monitor in seinem Auto eingebaut gehabt und wir haben eine gemütliche DVD-Zeit genossen. Annie hat ihm unsere Geschichte auf tschechisch erzählt und er war ziemlich berührt und hat sich für uns verantwortlich gefühlt. Er hat uns dann direkt zur U-Bahn-Haltestelle gefahren, obwohl er da gar nicht hingemusst hätte.

 
In der U-Bahn haben wir dann neue Bekanntschaften geschlossen und neu festgestellt, dass wir eben doch nur Mädchen sind.

 

Als wir das U-Bahn-System geknackt hatten, sind wir direkt bis in die Innenstadt gefahren. Da ich Null Euro Guthaben hatte, war ich extrem glücklich, dass Elianne für mich mit bezahlt hat. (Weiß nicht, ob ihr das schon mal gehört habt, aber die Abkürzung YMEM [eigentlich für Youth With A Mission], wurde sehr passend umgedichtet in Youth Without Any Money. Und das trifft auf mich definitiv zu, seit ich hier bin… Lange Gschichte.)

Wir waren dann also in der Prager Innenstadt und haben viele unterschiedliche Leute gesehen. Extreme Gegensätze sind da aufeinander geknallt. Bettler direkt neben stylischen Geschäftsleuten, die innerlich so leer aussahen. Wir haben dann auch relativ schnell den Jazz-Club gefunden, zu dem Elianne & Dio gehen wollten. Das Konzert startete um 9 und wir waren ca. 20:15 dort. Super Timing, Gott. Vor dem Club haben wir uns dann mit einem sehr netten Mädchen unterhalten, die Karten verteilt hat.


Wir haben dann jedoch beschlossen, erstmal einen Platz zum schlafen zu finden, bevor es zu spät wird. Nachdem wir gefühlte fünftausend Leute gefragt hatten, die uns alle nicht wirklich weiterhelfen konnten, haben wir eine Gruppe Studenten getroffen, die meinten, sie wohnen in einem billigen Hostel ganz in der Nähe, next door zu einem Stripclub. Sind dann mit ihnen gegangen, haben aber kein Zimmer in dem Hostel bekommen. Aber hallo?! Wir standen direkt in einer Straße, vor einem Club, der einen zugehörigen Häuserblock gegenüber hatte, in dem sicher nicht nur „getanzt“ wurde. Nachdem wir dann weggeschickt wurden, weil wir Fotos von dem Haus gemacht haben, sind wir die Straße runter gelaufen und haben eine Gruppe Männer nach einem Hostel gefragt. Die haben dann einen Freund von ihnen gefragt und er hat uns ein Stück begleitet und zu einem netten Hostel geführt. Haben dann das Zimmer genommen, für das ich wieder nichts zahlen musste und Annie und ich haben es uns gemütlich gemacht und kostenlosen hosteleigenen, sau leckeren Tee getrunken.


Elianne & Dio sind währenddessen zu dem Jazz-Club gegangen.

Soviel erstmal zur Anreisestory. Den nächsten Teil werde ich dann hoffentlich auch bald noch posten können. Ein paar der Bilder sind übrigens von Annie.

Jetzt noch ein paar Infos von hier:
-Ich lerne gerade stricken und bemerke, dass das einen ziemlich hohen „Sucht“-Faktor hat.
-Meine Eltern haben mich dieses Wochenende besucht und wir hatten eine super schöne Zeit zusammen. Und ich habe guuuuuut gegessen.
-Ich bin jetzt die letzten Tage eeeendlich dazu gekommen, die Videos, die ich vom Faithwalk gemacht habe, zusammen zu schneiden. Werde das fertige Video dann demnächst hochladen. Weil mir eingefallen ist, dass es illegal ist, einfach Musik von irgendeiner Band als Hintergrundmusik zu nehmen, habe ich einen Typ aus dem Musik-Track gefragt, ob er ein akutisches Gitarrenstück dafür aufnehmen könnte. Ich bin also gespannt.
-Du kannst meinem Blog jetzt übrigens auch per Mail folgen. Dazu musst du einfach deine Mailadresse oben rechts in das „per Mail folgen“ Feld eingeben und du bekommst jedes Mal, wenn ich etwas poste, eine Mail.

Ich denk an euch, meine Lieben.